Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Die Erstuntersuchung

Sobald die Vermutung schwanger zu sein im Raum steht, können Sie die erste Untersuchung in Anspruch nehmen. Diese Untersuchung dient der Schwangerschaftsfeststellung und dient dazu alle medizinischen Daten der Schwangeren aufzunehmen.

Möglich ist eine derartige Untersuchung ab der vierten Schwangerschaftswoche. Dies entspricht der Woche vor Ausbleiben der Periode.

Wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist, berechnen Mediziner ab dem ersten Tag der letzten Periodenblutung.

Ab Woche 4 ist die Konzentration des Schwangerschaftshormons so hoch, dass eine Schwangerschaft sicher feststellbar ist

Durch die Erstuntersuchung bekommt der Gynäkologe einen umfassenden Überblick über den allgemeinen Zustand der Schwangeren und stellt mögliche Risikofaktoren fest.

Bestandteile der Erstuntersuchung sind:

  • Ausführliche Anamnese:
    • Erhebung der Krankengeschichte
    • Frühere Schwangerschaften
    • Schwangerschaftsabbrüche
    • Fehlgeburten
    • Mehrlingsschwangerschaften
    • Chronische Erkrankungen
    • Allgemeine gesundheitliche Probleme.
  • Fragen zu Ihrem Arbeitsplatz, Ihrem Familienstatus und eventuell vorhandenen psychosozialen Risiken.
  • Messung von Körpergewicht
  • Messung des Blutdrucks
  • Vaginale gynäkologische Untersuchung inklusive eines Scheidenabstrichs, um Chlamydien- oder Pilzinfektionen festzustellen.
  • Ausschluss von Eileiter-und Bauchhöhlenschwangerschaften.
  • Untersuchung des Urins auf Bakterien, Eiweißen und Zucker.
  • Großes Blutbild

Die großen Vorsorgeuntersuchungen

Auf die Erstuntersuchung folgen im Laufe der Schwangerschaft drei große Vorsorgeuntersuchungen, die einen Ultraschall beinhalten. Auf diese drei Untersuchungen hat die Schwangere immer ein Anspruch. Alle weiteren Untersuchungen sind sogannte IGEL-Leistungen und müssen selber kostentechnisch übernommen werden.

Die Vorsorgeuntersuchungen finden einmal pro Trimester statt.

Ärzte empfehlen die erste Vorsorgeuntersuchung zwischen der 9 und 12 Schwangerschaftswoche, die zweite Vorsorgeuntersuchung zwischen der 19 und 23 Schwangerschaftswoche und die dritte Vorsorgeuntersuchung zwischen der 29 und 32 Schwangerschaftswoche.

Bestandteile der großen Vorsorgeuntersuchungen sind:

  • Die Feststellung aller schwangerschaftsrelevanten Gesundheitszustände der werdenden Mutter. Diese beinhalten immer ein großes Blutbild. Tests der Erstuntersuchung weitgehend identisch.
  • Bestimmung der Lage und Größe der Gebärmutter sowie des Fundus-Standes. Der Fundus-Stand ist die Position des oberen Randes der Gebärmutter.
  • Ultraschalluntersuchung
  • Ausführliche medizinische Beratung zu sämtlichen Fragen

Die „kleinen“ Vorsorgeuntersuchungen

Bis zur 32. Schwangerschaftswoche finden die kleinen Untersuchungen ohne Ultraschall alle 4 Wochen statt. Danach bis zur Entbindung alle zwei Wochen. Wenn der Geburtstermin überschritten wird, finden diese Untersuchungen an jedem zweiten Tag statt. Kommt es zu Komplikationen, so können auch schon vor der 32. Woche die Abstände verkürzt werden.

Wenn man die Anzahl der Untersuchungen in Gänze hochrechnet, kommt man auf eine Summe von zehn bis zwölf.

Ist eine medizinische Indikation gegeben, können weitere Untersuchungen bei einem Spezialisten nötig sein.

Die kleinen Untersuchungen haben folgende Inhalte:

  • Wiegen und Blutdruckmessung
  • Messen des Bauchumfanges
  • Ermittlung des Fundus-Standes
  • Beurteilung der Lage und Kontrolle der Herztöne des Kindes
  • Urinuntersuchung
  • Optional ist ein kleines Blutbild

Im sechsten Schwangerschaftsmonat werden alle Schwangeren auf die sogenannte Schwangerschaftsdiabetes getestet.

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