Schwangerschaftswoche 24
Zwischen der 24. und der 27. Schwangerschaftswoche wird – wie bei der Erstuntersuchung – wieder ein Antikörper-Suchtest durchgeführt, damit eine Rhesusunverträglichkeit ausgeschlossen werden kann. Kommt es während der Geburt zu einem Blutkontakt zwischen Mutter und Kind, kann sich eine Unverträglichkeit zwischen den verschiedenen Blutgruppen entwickeln, die sich bei einer zweiten Schwangerschaft auswirken kann. Dann reagiert das Abwehrsystem der Mutter auf bestimmte Blutgruppenmerkmale des kindlichen Bluts (sog. Rhesusfaktoren): Spezielle Rhesus-Antikörper zerstören dabei die kindlichen rote Blutkörperchen. Um das zu verhindern, wird bei der Erstuntersuchung und zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche der Antikörper-Suchtest gemacht und der Schwangeren bei Bedarf die sogenannte Rhesusprophylaxe verabreicht (bei der Geburt oder zwischen Beginn der 28. Schwangerschaftswoche und 30. Schwangerschaftswoche).
Außerdem wird der Frauenarzt der werdenden Mutter zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche zu einem Test auf Schwangerschaftsdiabetes raten. Den Test kann man direkt beim Frauenarzt oder alternativ beim Hausarzt machen. Die Schwangere bekommt eine Traubenzuckerlösung zu trinken und eine Stunde später wird ihr Blut abgenommen und der Blutzuckerwert bestimmt. Liegt der Blutzuckerwert über 135 mg/dl, kann das ein Zeichen für einen Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) sein. Dann ist ein weiterer Test nötig: der Zuckerbelastungstest. Dafür wird der Blutzucker nüchtern und sowie eine und zwei Stunden nach dem Verabreichen von 75 Gramm Traubenzucker bestimmt. Wenn bei der werdenden Mutter ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wird, kann es ausreichen, wenn sie ihre Ernährung umstellt – der Frauenarzt kann die Schwangere dazu beraten. Reicht das nicht aus, kann man bis zur Geburt Insulin spritzen oder als Tabletten einnehmen. Mit der Geburt verschwindet der Diabetes in der Regel. Der Test auf Schwangerschaftsdiabetes wird allerdings nur dann von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt (sehr schnelle Gewichtszunahme, zu hohes Gewicht des Babys, ...). Es gibt eine Differenz zwischen Schwangerschaftswoche und Alter des Babys: Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Die Rechnung hat sich bewährt, weil sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt. In der 24. Schwangerschaftswoche ist das Baby daher etwa 22 Wochen alt.
Die kindliche Entwicklung
In der 24. Schwangerschaftswoche reagiert das Baby immer deutlicher auf Ansprache, Geräusche oder Musik. Es ist jetzt schon etwa 31 Zentimeter lang und bringt rund 700 Gramm auf die Waage. Das Kind entwickelt jetzt auch einen Schlaf-Wach-Rhythmus – was aber nicht bedeutet, dass der dem der Schwangeren entspricht. Jetzt prägt sich das Baby auch die Stimme der Mutter ein und lernt deren Stimmmuster. Nach einer Auswertung von Klangmustern ähnelt der erste Schrei eines Babys dem Stimmmuster der Mutter, selbst wenn es als Frühchen auf die Welt kommt. Werdende Mütter sollten daher viel mit ihrem Baby sprechen! Im Verlauf der Schwangerschaft werden sich die Größe und das Gewicht des Babys immer individueller entwickeln. Die hier genannten Werte können deshalb nur Durchschnittswerte sein. Werdende Eltern sollten sich daher keine Sorgen machen, wenn die vom Frauenarzt ermittelten Werte von den hier genannten abweichen.
Die werdende Mutter
In der 24. Schwangerschaftswoche spüren viele Schwangere wieder ein Ziehen und Ziepen in den Mutterbändern, die die Gebärmutter in ihrer Position halten. Die werdende Mutter sollte damit rechnen, dass ihr das Ziehen bis zur Geburt erhalten bleibt – die Gebärmutter, die jetzt etwa Handballgröße erreicht hat, wird immer schwerer und zieht an ihrer Aufhängung. Das Ziehen kann gemindert werden, indem die werdende Mutter sich häufigere Pausen gönnt, sich hinlegt und die Beine hoch lagert.