Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaft

Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft (ektope Schwangerschaft, Extrauteringravidität) nistet sich die befruchtete Eizelle nicht im Uterus, sondern außerhalb der Gebärmutter ein. Eine Bauchhöhlenschwangerschaft ist eine ernstzunehmende Komplikation, die ohne medizinische Behandlung zu schweren Komplikationen führen kann. Eine Bauchhöhlenschwangerschaft kommt statistisch gesehen bei einer bis zwei von 100 Schwangerschaften vor. Am weitaus häufigsten ist eine Eileiterschwangerschaft – das befruchtete Ei nistet sich in diesem Fall in der Schleimhaut der Eierstöcke ein. Über 95 Prozent aller extrauterinen (außerhalb des Uterus liegenden) Schwangerschaften sind Eileiterschwangerschaften. Daneben kann eine solche Schwangerschaft auch in den Eierstöcken selbst, am Gebärmutterhals oder in der Bauchhöhle entstehen. Eine echte Bauchhöhlenschwangerschaft, bei der die befruchtete Eizelle sich nicht mehr im Bereich der Fortpflanzungsorgane befindet, ist ein extrem seltenes Ereignis.

Wie kommt eine Bauchhöhlenschwangerschaft zustande?

Außerhalb der Gebärmutter beginnt zunächst einmal jede Schwangerschaft. Durch den Eisprung tritt die reife Eizelle aus dem Eibläschen (Follikel) aus. Sie wird durch den Eileitertrichter aufgefangen, gelangt von dort aus in den Eileiter und beginnt in Richtung Gebärmutter zu wandern. Die Befruchtung erfolgt fast immer im Eileitertrichter, so dass das neue Leben bereits vor der Wanderung der Eizelle zum Uterus entstanden ist. In den Eileitern wird die Bewegung der befruchteten Eizelle durch feine Flimmerhärchen unterstützt. Da die Dauer der Schwangerschaft von Medizinern ab dem ersten Tag der letzten Periode berechnet wird, erfolgt der Eisprung bei einem 28-tägigen Zyklus am Ende der 2. Schwangerschaftswoche. Zu Beginn der 4. Schwangerschaftswoche hat das befruchtete Ei die Gebärmutter erreicht. Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft erfolgt seine Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut – die sogenannte Nidation – im Laufe dieser Woche. Wenn stattdessen eine extrauterine Schwangerschaft entsteht, wird dieser Prozess gestört, bevor die befruchtete Eizelle die Gebärmutter erreicht. Beispielsweise werden die Eileiter dann durch ein anatomisches Hindernis blockiert – das befruchtete Ei nistet sich schließlich im Eileitertrichter oder – wahrscheinlicher – im Eileiter ein. Bei der Entstehung einer echten Bauchhöhlenschwangerschaft wirkt sich aus, dass Eierstöcke und Eileitertrichter sich berühren, jedoch nicht dauerhaft miteinander verbunden sind. Die befruchtete Eizelle hat den Eileitertrichter dann nicht in Richtung Eileiter und Uterus verlassen, sondern ist stattdessen in die Bauchhöhle gelangt. Möglicherweise hat die Befruchtung auch bereits im Eierstock stattgefunden – der Eileitertrichter war danach jedoch nicht in der Lage, die befruchtete Eizelle aufzufangen.

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