Schwangerschaftswoche 9
Ein Minimensch entsteht
Die Schwangerschaft startet in neunte Woche. Die Fetalphase beginnt. Ab dieser Woche wird das Kind nicht mehr als Embryo, sondern als Fötus bezeichnet. Äußerlich hat sich am Körper der Frau noch nichts verändert. Im Körper hat sich aber bereits ein kleiner Miniaturmensch entwickelt. Die Arme und Beine sowie die Augen sind bereits deutlich erkennbar und die Entwicklung der Wirbelsäule hat bereits begonnen.
Die Haut des Kindes ist noch durchsichtig, so dass die inneren Organe und das schlagende Herz von außen sichtbar sind.
Der Kopf wächst im Verhältnis zu den anderen Körperteilen sehr schnell und wirkt übergroß.
Bei Frauen, die bereits eine Schwangerschaft hinter sich haben, wird schon bald ein kleiner Babybauch sichtbar werden. Das der Bauch schneller sichtbar wird liegt daran, dass das Gewebe und die umliegende Muskulatur bereits nachgiebiger sind.
Von Appetitlosigkeit bis hin zu seltsamen Gelüsten
Bei Frauen, denen häufig schlecht wird, wird wohl eine Appetitlosigkeit auftreten. Aber bald wird das Leiden ein Ende haben. Ab der zwölften Woche verschwinden die Symptome so schnell wie sie aufgetreten sind. Wenn die Frau unter einer morgendlichen Übelkeit leidet, sollte die sie bereits vor dem Aufstehen trockene Kekse und einen Schluck Tee zu sich nehmen.
Bei Frauen, die nicht mit der Begleiterscheinung zu kämpfen haben, können die Gelüste ziemlich extreme Züge annehmen.
Forscher vermuten, dass die Gelüste dann auftreten, wenn der Körper einen Mangel an Nährstoffen aufweist. Bewiesen ist diese Vermutung jedoch nicht.
Die erste große Vorsorgeuntersuchung
Zwischen der neunten und zwölfte Woche findet die erste große Vorsorgeuntersuchung statt. Bei dieser Ultraschalluntersuchung wird der Fötus vermessen und bei Bedarf wird der Geburtstermin korrigiert. Außerdem werden die Bewegungen sowie die Herzaktivität kontrolliert und auf Unregelmäßigen untersucht. Durch die eingehende Untersuchung wird auch festgestellt ob eventuell auch eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt.
Der Frauenarzt wird der Schwangeren die Möglichkeiten der pränatalen Untersuchungen aufzeigen. Darunter fallen einige freiwillige, zum Teil auch kostenpflichtige Zusatzuntersuchungen. Die Kosten dafür tragen die Krankenkassen nur im Falle einer medizinischen Indikation.
Die werdenden Eltern entscheiden alleine, ob sie das Zusatzangebot in Anspruch nehmen wollen oder nicht.
Man kann im Ultraschall sogar erkennen wie das Kind Purzelbäume schlägt.
Neue Nerven im Minutentakt
Am Ende der neunten Woche ist die Bildung der Organe abgeschlossen und nehmen langsam die Arbeit auf. Die Leber fängt an die ersten Blutzellen des kindlichen Organismus zu bilden. Pro Minute werden bis zu 100.000 Nervenzellen gebildet. Bis zur Geburt 1 Milliarde sein.
Gleichzeitig zur Nervenbildung entstehen in dieser Woche die einzelnen Bereiche im Gehirn. Darunter zählt auch die Hypophyse, die zur Bildung von Hormonen wichtig ist.
Würde die Frau während dieser Zeit Alkohol, Nikotin oder andere Giftstoffe zu sich nehmen, würde dies unsagbaren Schaden anrichten können.
Bei einem männlichen Fötus bilden sich in dieser Woche die Hoden. Bei weiblichen Föten sind es die Eierstöcke die heranreifen. In den Eierstöcken werden auch schon Eier produziert. Diese bleiben jedoch bis zur Pubertät auf dem Abstellgleis.
Im Ultraschall ist eine Unterscheidung der beiden Geschlechter jedoch noch nicht möglich.
Im Gesicht des Kindes werden nun die Augenlider und die Anlagen der Zähne gebildet. Nur vereinzelnd kommt es vor, dass Kinder bereits mit einem Zahn geboren werden. Im Herzen werden die letzten beiden Herzkammern angelegt und die Lungenschlagader sowie die Herzschlagader verbinden sich mit den einzelnen Kammern. Bis zur Geburt werden die Lungen in der Lage, sein Sauerstoff zu verwerten. Bis es soweit ist, wird die Sauerstoffversorgung über die Nabelschnur gewährleistet.
Schwangerschaftsentwicklung
Die Schwangerschaft ist in der neunten Woche angekommen. Im Mutterpass wird die Woche als 8 + x beschrieben.
Der Fetus ist am Ende der Woche ca. 24 mm lang.