Mangel an Folsäure
Ein Mangel an Folsäure kann in der frühen Schwangerschaft erhebliche Schäden beim Baby verursachen. Vor allem betroffen ist das Neuralrohr, welches sich zwischen der 4. und 5. Schwangerschaftswoche entwickelt. Gegen Ende der 6. Schwangerschaftswoche wird es sich allmählich schließen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Nervenstränge des Rückenmarks durch die Rückenmarkshäute, Bindegewebe und die Wirbelkörper vor äußeren Einwirkungen geschützt und abgeschirmt. Sollte sich dieses Neuralrohr nicht schließen, spricht man von einem sogenannten „offenen Rücken“. Bei einer schwach ausgeprägten Form, sind „lediglich“ die Wirbelkörper gespalten. Bei einer sichtbaren Öffnung treten entweder die Rückenmarkshäute oder auch das Rückenmark durch den Wirbelspalt nach außen, woraus schwere Nervenschädigungen hervorgehen können. Oftmals treten mit einer Neuralrohrschädigung auch Abflussstörungen des Hirnwassers auf. Daraus resultiert ein sogenannter Wasserkopf.
Statistisch gesehen kommt ein „offener Rücken“ mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 – 1,5 % auf 1.000 Geburten vor. Mit Folsäure sinkt dieses Risiko um 70 %.
Wieviel Folsäure sollten Schwangere zu sich nehmen?
Zu Beginn einer Schwangerschaft liegt der gesamte Bedarf an Folsäure bei mindestens 600 Mikogramm. Die Menge an Folat über die Nahrung aufzunehmen ist sehr schwierig, da durch das Kochen knapp 90% des Stoffes zerstört wird. Deswegen wird das Produkt extern zugeführt.
Im ersten Trimester, sprich den ersten 12 Wochen, empfehlen Gynäkologen eine zusätzliche Zufuhr von 400 Mikrogramm Folsäuretäglich. Sollte eine Frau bereits ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt gebracht haben, sollte die Dosis an Folsäure zehn Mal höher sein.
Wenn ein Kinderwunsch besteht, sollte im Vorfeld bereits mit der Einnahme von Folsäure begonnen werden.