Wie wahrscheinlich ist ein Parasitenbefall beim Hund?
Es kommt immer ganz auf die individuellen Lebensumstände des Tieres an, weshalb sich eine einheitliche Antwort nicht einfach ohne Weiteres fällen lässt. In Europa ist es zum Beispiel sehr wahrscheinlich, dass ein Hund von Zecken, Milben oder Flöhen geplagt wird. Mit Stechmücken kommen sie vor allem durch einen Urlaub in wärmeren Klimazonen in Verbindung. Durch das variierende Klima gelangen diese Parasiten allerdings auch immer näher an europäische Grenzen.
Woran erkennt man einen Parasitenbefall?
In der Regel verursacht die Aktivität eines Parasiten eine sofortige Krankheit beim Wirtstier. Während ein Bandwurm relativ unauffällig sein kann und nicht zwangsweise eine Erkrankung hervorruft, so fällt er zum Beispiel durch gesteigerten Appetit und einen geringeren Kotdrang vom Hund auf. Andere Tiere verursachen starke Übelkeit und Symptome, die für normal einen Gang zum Tierarzt unumgänglich machen.
Die auffälligsten Symptome bei einem Befall durch Parasiten
Bei den Symptomen, die durch Parasitenbefall auftreten, kommt es immer ganz auf die Art an. Bereits eine der nachfolgend genannten Auffälligkeiten sollte Anlass zu einer genaueren Prüfung durch den Tierarzt sein. Schließlich verfügt dieser über ein geschultes Auge, um sofort über das Problem im Bilde zu sein.
Stich- oder Bisswunden, die eine Punktform besitzen. Sie verursachen Schwellungen und Juckreiz. Durch das ständige Kratzen öffnen sie sich womöglich, wodurch es zu blutigen Krusten kommt. Besonders haarärmere Regionen, wie das Gesicht oder die Ohren werden oft gebissen. (Hinweis auf blutsaugende Parasiten, wie Stechmücken oder Zecken)
Allerdings ist auch Juckreiz alleine bereits ein wichtiges Symptom. Kratzt sich das Tier regelmäßig und beginnt es sich in seiner Verzweiflung zu beißen, kann das ein Hinweis auf Flöhe, wie auch Würmer sein. Bei Letzteren kommen noch zusätzliche ungewöhnliche Bewegungen hinzu, wie das Rutschen auf dem Hinterteil, um dem Juckreiz im Afterbereich entgegenzuwirken.
Würmer äußern sich zudem oft durch die Ausscheidung im Kot. Entweder werden sie in ihrer ganzen Form aus dem Darm transportiert oder nur Teile von ihnen.
Weitere wichtige Symptome in Verbindung mit Parasiten sind:
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust und darauffolgend eine rapide Abmagerung
- Anhaltender Durchfall
- Übelkeit, die sich durch mehrmaliges Erbrechen äußert
- Blutarmut; äußert sich durch z.B. aufhellendes Zahnfleisch
- Das Tier wirkt apathisch, unruhig, wird aggressiv oder zeigt andere Verhaltensstörungen
Während die genannten Auffälligkeiten in der Regel sehr starke Hinweise auf einen Parasitenbefall darstellen, können sie auch ganz anderer Natur sein. Das Rutschen auf dem Hinterteil kommt zum Beispiel auch bei alten Tieren vor, die Gelenkprobleme haben. Gleichsam kann es sich um die Spätfolgen eines ausgeprägten Bandscheibenvorfalls handeln. Aus diesem Grund gilt auch der Grundsatz, dass es stets auf die individuellen Lebensumstände ankommt.
Als Tierbesitzer braucht man sich jedoch nicht um das Wohl des Tieres zu sorgen, solange man sich mit gutem Gefühl darauf verlassen kann, dass alles in Ordnung ist. Mit der Zeit entwickelt man ein richtiges Gespür dafür, ob die geliebte Fellnase Hilfe benötigt. Und generell gilt natürlich: Lieber einmal zu oft beim Tierarzt gewesen, als einmal zu wenig.