Die wichtigsten Faktoren in der Ernährung eines Hundes

Die Rasse ist das wichtigste Merkmal! Der Nährstoff- und Energiebedarf verhält sich nicht einfach proportional zu seinem Körpergewicht. Das Verhältnis des Ca-Bedarfs zum Energiebedarf verschiebt sich deutlich von kleineren zu größeren Rassen. Je größer und schwerer die Hunderasse ist, desto größer ist der Unterschied. Deshalb benötigen kleine und große Rassen vollkommen andere Futterzusammensetzungen. Das bedeutet, dass man beim Verwenden des gleichen Standardfutters für unterschiedlich große Rassen den Energiebedarf praktisch nur über die Futtermenge regulieren kann. Aus diesem Grund kommt es regelmäßig zu erheblichen Nährstoff Über- oder Unterversorgungen durch falsche Fütterung. Dies kann zu Blasensteinen Fellproblemen und Wachstumsstörungen führen.

Auch das Alter spielt eine Rolle! Gerade bei Welpen und noch nicht ausgewachsenen Hunden spielt die Rassezugehörigkeit eine entscheidende Rolle bei der für die richtige Entwicklung benötigte Nährstoffmenge. So benötigen größere Rassen eine längere Wachstumsphase, bis sie ihr Endgewicht erreichen. Das Wachstum sollte in moderater Geschwindigkeit verlaufen, um Wachstumsstörungen zu verhindern. Eine Überversorgung mit Calcium und Energie in diesem Zeitraum kann ernsthafte Spätfolgen nach sich ziehen. Hier zeigt sich, dass nicht ein und dasselbe Futter die Bedürfnisse aller Hunde gleich gut abdecken kann. Es müssen viele Faktoren beachtet werden.

Wie aktiv ist der Hund? Hunde sind vielseitig in ihren Veranlagungen und werden auch in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. So finden wir Familienhunde genauso wie spezialisierte Arbeitshunde. Auch das Ausmaß der vom Hund geleisteten Aktivität muss daher bei der Futterzusammensetzung berücksichtigt werden. Es liegt auf der Hand, dass aktivere Individuen mehr Energie benötigen. Eine Regulation nur durch die Futtermenge ist aber auch hier nicht empfehlenswert. Vielmehr sollte die Energiemenge des Futters angehoben werden, da es sonst in anderen Bereichen zu Überversorgungen kommt. Zuviel Protein kann sich im Extremfall leistungsmindernd auswirken, was man bei einem Arbeitshund sicher vermeiden möchte.

Sein Gesundheitszustand ist ein wichtiger Richtwert! Auch eventuelle Krankheiten des Tieres sollten bei der Futtergabe und -zusammensetzung berücksichtigt werden. Insbesondere Harnsteine und Übergewicht sind fütterungsbedingte Erkrankungen und können daher mit einer Umstellung des Futters auch effektiv verhindert und behoben werden. Andere Erkrankungen, die z.B. medikamentös behandelt werden können ebenfalls eine Anpassung der Futterzusammensetzung erfordern, um den Heilungserfolg zu unterstützen. Je nach Organsystem, welches betroffen ist, kann es notwendig sein bestimmte Nährstoffe zuzugeben oder zu reduzieren. Im ersten Fall wird die Heilung unterstützt im zweiten der Metabolismus entlastet. Beides kann sich positiv auswirken. Hier muss individuell auf das vorliegende Problem eingegangen werden. Am besten unter Zurate-ziehen eines Tierarztes.

In jedem Fall heißt das Zauberwort: Bedarfsgerecht! In den letzten Jahrzehnten hat die Wissenschaft sowohl in der Humanmedizin als auch im Veterinärbereich erhebliche Fortschritte im Bereich der Ernährungswissenschaft gemacht. Wir wissen heute genau, wie sich der Nährstoffbedarf eines Hundes zusammensetzt. Und dieses Wissen sollte zum Wohl des Tieres in die Fütterung einfließen.

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