Was braucht oder will ein erwachsener Hund? Hundesprache verstehen lernen
Grundsätzlich ist das Verhaltensrepertoire von Hunden gleich, trotz der großen äußerlichen Vielfalt. Allen Hunderassen stehen hinsichtlich der Kommunikation im Großen und Ganzen dieselben Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung. Im Rahmen der Verständigung spielen bei diesen Tieren insbesondere Mimik und Gestik eine wichtige Rolle, um sich der Umwelt ohne Laute mitzuteilen.
Die Gestik und Mimik beim Hund
Gestik eignet sich vor allem zur Verständigung im Kontext von großen Distanzen, da sie schon aus der Ferne erkennbar ist. Bei kurzen Distanzen benutzen Hunde zur Verständigung eher mimische Signale beispielsweise die Ohrenausrichtung. Ohren- und Schwanzstellungen sowie charakteristische Verhaltensmerkmale senden dem Gegenüber Signale darüber, ob der Vierbeiner eher feindlich oder friedlich und freundschaftlich eingestellt ist. Ein Hund bringt durch Gestik ebenfalls zum Ausdruck, ob er zu seinem Gegenüber eine dominante oder untergeordnete Rolle einnimmt.
Ein Tier, das ranghoch ist, demonstriert beispielsweise optisch diese Überlegenheit, indem es eine aufgerichtete Position einnimmt sowie Schwanz und Ohren aufstellt. Auf diese Weise wirkt die Körperhaltung des Hundes imponierend. Die Gestik eines rangniedrigen Hundes ist dann unterwürfig, wenn er sich klein macht, das Körpergewicht auf die Hinterpfoten verlagert und den Schwanz einzieht. Damit er keine Drohsignale im mimischen Bereich aussendet, legt er seinen Kopf etwas in den Nacken.
Verschiedene Kommunikationssignale des Hundes
Das Lecken der Schnauze dient beispielsweise der Beruhigung. Ein Hund reagiert dadurch auf eine stressige Situation und signalisiert dem Gegenüber, dass er trotz aller Aufregung gelassen bleibt. Falls ein Vierbeiner den Kopf seitlich neigt, drückt er damit aus, dass er etwas noch nicht verstanden hat. Das Ablecken gehört zu den Zuneigungsbeweisen, die nicht unterbunden werden sollten.
Der Schwanz lässt sich als ein Körperteil beschreiben, das zu den ausdrucksstärksten gehört, hier kann auch von einer Kommunikationszentrale gesprochen werden. Wedeln ist beispielsweise nicht automatisch mit Freude gleichzusetzen, denn es kommt sowohl auf die Frequenz als auch auf die Richtung an. Wenn ein Vierbeiner aufmerksam ist, hebt er die Rute an. Ein Absenken bedeutet im Gegensatz dazu, dass das Tier unsicher ist. Unsicherheit wird aber auch durch ein langsames, kurzes Wedeln ausgedrückt. Falls sich eine Hunderute dagegen zügig hin und bewegt, drückt der Vierbeiner freudige Erregung aus.