Erwünschtes Verhalten muss gefördert werden
Das Verhalten eines Hundes orientiert sich an seinem Umfeld. Wird er durch Zuneigung oder Spiel belohnt, lernt er mit der Zeit, dass sein momentanes Verhalten wünschenswert ist. Ein Szenario: Am Mittagstisch bellt der eigene Hund auffordernd. Jetzt bestehen zwei Möglichkeiten, zu reagieren.
Ihm Aufmerksamkeit schenken, sich runterzubeugen und zu erklären, dass er mit dem Bellen aufhören soll.
Sein Verhalten ignorieren und ihm keine weitere Beachtung schenken.
Bei der ersten Wahl, was übrigens 99 % aller Hundebesitzer so machen, wird dem Hund erklärt, dass er zu bellen aufhören soll. Dabei wird er aber zugleich belohnt mit Aufmerksamkeit und Nähe seines Besitzers. Verständlicherweise kann der Hund mit dieser Information nichts anfangen und fühlt sich stattdessen darin bestätigt und wird so dieses unerwünschte Verhalten immer wieder an den Tag legen.
Der eigene Hund lernt mit dem Prinzip der positiven Verstärkung am besten, ob er sich korrekt verhält.
Dinge, die natürlich nicht gemacht werden sollten, sind:
- Am Nacken packen
- Schütteln
- Die Schnauze zu Boden drücken
- Schläge oder andere Gewaltmaßnahmen
Diese unnötigen Bestrafungen können den eigenen Vierbeiner rebellieren und unter Umständen selbst gewalttätiger werden lassen.
Unabhängig davon, ob ein Verhalten gelobt, belohnt oder getadelt wird, lernt der eigene Vierbeiner wie erwähnt ständig von seiner Umgebung. Viele Hunde verbinden zum Beispiel oft automatisch das Geräusch der Leine mit einem Spaziergang. Durch Lob, Tadel oder Belohnung kann dieser Lernprozess verstärkt und in gewünschte Bahnen gelenkt werden.
Ausgiebiges Loben ist dabei auch sehr viel wichtiger, als Leckerchen und Co. Der eigne Vierbeiner erkennt den Hundebesitzer als Rudelführer an. Durch das Lob wird sein Verhalten als richtig erkannt. Auch hier ist der Inhalt irrelevant, denn entscheidend ist rein die Körpersprache.
Ein wichtiges Element in der Hundeerziehung, um eine langfristige vertrauensvolle Beziehung zwischen Mensch und Tier zu schaffen, ist überschwängliches Loben mit einem Schuss Begeisterung.
Gerade in der Anfangsphase seines Trainings bei der Erlernung eines neuen Kommandos bieten sich schmackhafte Leckerchen natürlich trotzdem zur Belohnung an. Sie sorgen für Motivation und dafür, dass der Hund gerne dranbleibt und weiterhin mitmacht. Mit der Zeit sollten diese allerdings durch einfaches Lob ersetzt werden. Der Vierbeiner soll ja nicht nur auf Leckerchen aus sein.
Immer bedenken: Kein Hund lernt gleich. Jeder Vierbeiner ist ein eigenes Individuum mit eigenem Charakter. Er durchläuft zwar dieselben Lernprozesse, wie seine Artgenossen aber spricht individuell auf die Prinzipien der Hundeerziehung an.
Sensible Hunde lassen die Ohren bereits nach einem etwas Scharf gesprochenen Nein hängen, deswegen empfiehlt sich eine behutsame Herangehensweise.
Selbstbewusste Hunde benötigen manchmal auch eine härtere Ansprache, bevor sie überhaupt reagieren. Hierbei kann zur Unterstützung auch mal ein leichtes Schubsen helfen.
Ist der eigene Vierbeiner schnell aufgeregt, sollte überschwängliches Lob eher sparsam eingesetzt werden.
Zurückhaltende und Schüchterne Hunde können wiederum nicht genug Lob abbekommen.