Leber- und Gallenbeschwerden homöopatisch behandeln
Die Leber spielt bei der Verdauung eine bedeutende Rolle. Sie gilt als das zentrale Stoffwechselorgan und ist am Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel beteiligt. Daneben ist die Leber auch für die Entgiftung und Ausscheidung schädlicher Stoffe verantwortlich. Das von ihr gebildete Lebersekret wird in der Gallenblase zwischengespeichert und ist u.a. für die Verdauung von Fetten zuständig. In der Gallenblase selbst werden also keine Verdauungssekrete produziert. Deshalb sind Leber und Galle als eine funktionelle Einheit zu verstehen. Anatomisch betrachtet befindet sich die Leber und die Gallenblase unterhalb des Rippenbogens im rechten Oberbauch. Leber- und Gallenbeschwerden können sich in einer Vielzahl von Verdauungsstörungen zeigen wie z.B. Krämpfe, Blähungen oder Völlegefühl. Während Funktionsstörungen der Leber nur selten mit Schmerzen verbunden sind, können Gallenstörungen deutliche Schmerzen aufzeigen. Oft hilft es dabei etwas Warmes zu trinken und sich auf die rechte Seite zu legen. Dagegen sollte bei Gallenstörungen unbedingt die Lebensweise oder Ernährungsgewohnheit überprüft werden, wobei vor allem auf fett Gebratenes, gebackene Eier, Eis, Bohnenkaffee und Alkohol zu verzichten ist. Sollten die Beschwerden andauern, ist der nächste Schritt natürlicherweise eine homöopathische Behandlung, ansonsten ist eine Entfernung von Gallensteinen nur mit Operationsmethoden möglich.
Behandlung mit Similasan Tropfen
Da die Leber und Galle eine funktionelle Einheit darstellen, werden in der Homöopathie entsprechende Heilmittel für beide Organe bzw. für ihre gemeinsamen Störungen eingesetzt. Eine gut verträgliche und zuverlässige homöopathische Arzneispezialität sind Similasan Tropfen. In diesem Präparat wurden Chelidonium majus, Carduus marianus und Atropa belladonna als homöopathische Bestandteil verwendet. Diese Wirkstoffkombination soll normale Leber-Gallen-Tätigkeit fördern und Beschwerden wie Schwindel, Verstopfungen, Erbrechen, Kopfweh, Übelkeit, Blähungen oder Leibkrämpfe lindern. Auf diese Weise wird der Organismus auf eine natürlicherweise wieder zum Wohlbefinden verholfen. Vor der Einnahme von Similasan Tropfen sollte jedoch beachtet werden, dass man nicht gegen die aufgeführten Wirkstoffe oder sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels allergisch ist. Zur Anwendung werden die Similasan Tropfen mit Flüssigkeit verdünnt eingenommen oder direkt auf die Zunge gegeben. Bei chronischen Beschwerden sollten Erwachsene 3-6 Mal täglich 10 Tropfen einnehmen. Für Kinder ist diese Behandlung allerdings nicht geeignet. Als eine Erstreaktion können sich die vorhandenen Beschwerden bei Einnahme homöopathischer Arzneimittel vorübergehend verschlimmern, doch solche Reaktionen sind harmlos. Längere Behandlungen mit homöopathischen Arzneimittel sollten von einem erfahrenen Homöopathen kontrolliert werden, da bei einer nicht indizierter Einnahme auch neue unerwünschte Symptome auftreten können. Diese Regulationstherapie kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden und beruht ausschließlich auf homöopathischer Erfahrung. Wenn sich der Patient nach sieben Tagen nicht besser fühlt, handelt es sich möglicherweise um eine schwere Form der Erkrankung, wobei eine klinisch belegte Therapie angezeigt ist.
Weitere homöopathische Mittel
Abhängig von der Art der Leber- bzw. Gallenbeschwerden kann auch ein anderes homöopathisches Mittel eingesetzt werden, das am besten zum Symptom passt. So wird das Mittel Bryonia bei stechenden Schmerzen im Magen und extremer Durst eingenommen. Der Zustand verschlechtert sich mit jeglicher Bewegung, wobei nur Ruhe eine Erleichterung bringt. Das homöopathische Arztneimittel Nux Vomica wird häufig in Verbindung mit Übelkeit und Sodbrennen empfohlen, vor allen wenn kolikartige Schmerzen ca. 2 h nach reichlichem oder schwerem Essen auftreten. Auch Pulsatilla kann nach schwerem und fettigem Essen eingenommen werden, wenn der Patient ein Druck- und Völlegefühl im Magen empfindet, was häufig auch mit ranzigem Aufstoßen oder Erbrechen resultiert. Bei Neigung zu schmerzhaften Veränderungen und Entzündungen der Gallenblase, die mit Druckgefühl im Oberbauch oder mit großer Übelkeit begleitet sind, wird das Mittel Berberis bevorzugt eingesetzt. Dadurch werden kolikartige Beschwerden gelindert und die erhöhte Anfälligkeit zu Gallensteinen reduziert. Carduus Marianus wird bei akuten oder chronischen Entzündungen der Gallenwege eingesetzt, wobei der Patient krampfartige Oberbauchschmerzen verspürt. Bei stechenden und krampfartigen Oberbauchschmerzen, extremer Müdigkeit und Gallenkoliken wird das homöopathische Mittel Chelidonium verwendet.