Sangria

Unter Sangria versteht man ein alkoholhaltiges Getränk, das am ehesten mit der deutschen Bowle verglichen werden kann. Dabei ist dieses Getränk vor allem aus spanischen Touristenregionen bekannt, wo es allerdings nahezu ausschließlich an Feriengäste ausgeschenkt wird, wobei die einheimischen Gäste immer noch Weißwein oder Rotwein bevorzugen. Ein ausschließliches Rezept für Sangria gibt es ebenfalls nicht, denn hier kann jeder - analog zur Bowle - seine eigene Kreativität und seinen persönlichen Geschmack walten lassen. Somit kann man in verschiedenen Lokalen verschiedene hausgemachte Sangria bestellen und seine persönliche Lieblingslocation küren. Dabei schmeckt Sangria aber mit Sicherheit auch den absoluten Weinkennern, die nur reinen trockenen Wein bevorzugen und andererseits aber auch Menschen, die lieber süße Dessertweine trinken und trockenen Wein gar nicht mögen. Daran ist in den meisten Fällen aber nicht die Urlaubsstimmung schuld, sondern allein die Tatsache, das man Sangria eben nach verschiedenen Rezepten herstellen kann. Grundsätzlich ist aber immer ein trockener Wein und ein Fruchtsaft enthalten, so das hier sowohl die Freunde des trockenen Weines als auch die Fans von süßen Getränken auf ihre Kosten kommen. Dabei ist der Name dieses Getränkes alles andere als appetitanregend, denn er leitet sich aus dem spanischen Wort für „Aderlass“ ab und bedeutet entfernt soviel wie „Blut“ (vom spanischen Wort „sangre“). Der Grund dafür liegt in der oftmals blutroten Färbung des Getränkes, wobei es in der Zwischenzeit durch die erwähnte hohe Rezeptvielfalt aber auch helle Sorten gibt, die in ihrer Farbe an Roséwein oder an Sekt erinnern. Die wesentlichen Grundzutaten sind bei Sangria immer ein Wein, ein Fruchtsaft und mindestens eine Spirituose, so das auch diese Tatsache der deutschen Bowle sehr ähnlich ist. Die erste Sangria wurde allerdings immer mit Rotwein gemixt, so dass dieser auch der Namensgeber war. Interessant ist dabei, dass es sich hier um kein traditionelles spanisches Getränk handelt, sondern dass die Sangria wirklich auf die Bestellwünsche von Touristen zurückgeht. Somit ist es also wirklich vollkommen unklar, woher dieses Getränk wirklich stammt. Auch ist das Trinken der Sangria mit einem Porrón in Spanien nur unter Touristen üblich, denn die oftmals enthaltenen Fruchtstücke machen die Nutzung des Porrón nahezu unmöglich. Dieser wird traditionellerweise nur zum Trinken von Wasser oder von Wein verwendet. Ebenso werden in der traditionellen Sangria kein Zucker und auch keine Getränke mit Kohlensäure verwendet. Hier zeigt sich auch die Weiterentwicklung der Sangria gemäß dem Geschmack der Gäste, denn in verschiedenen Lokalen, wird dieses Getränk heute auch mit Sekt angeboten. Limonade ohne Kohlensäure - die sogenannte Gaseosa - ist in Originalrezepten aber nicht unüblich. Auch steigt der Alkoholgehalt der verwendeten Spirituosen häufig mit der Anzahl der Touristen an. In spanischen Regionen, die nicht den üblichen Touristenzentren angehören, wird Sangria häufig nur mit Wein und bestenfalls einer einzigen Spirituose hergestellt. Dies liegt vor allem daran, dass die Sangria an sich als erfrischendes Getränk gedacht war, das tagsüber getrunken wurde. Die Verwendung als Partygetränk ist also ebenfalls keine spanische Tradition. Dabei diente die verwendete Spirituose nur dazu, den Geschmack zu verstärken und nicht den Alkoholgehalt anzuheben. Früchte werden ja bekanntlich aromatischer, wenn sie in Alkohol eingelegt werden.

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